Den fast 796.000 Neugeborenen standen im vergangenen Jahr rund 1.024.000 Todesfälle gegenüber – damit ergibt sich ein Geburtendefizit von 228.000. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Mittwoch mitteilte, ist dies der höchste Wert seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Alleine zwischen 2005 und 2020 verließen 728.000 mehr Deutsche dauerhaft die Bundesrepublik, als wiederkehrten. Dass die Bevölkerung seit 1972 trotz Geburtendefizits und starker Abwanderung von Deutschen um mehr als vier Millionen zugenommen hat, ist laut dem Bundesinstitut auf die Einwanderungvon Ausländern zurückzuführen.
Laut dem Institutsbericht für die Regierung wird „das Fertilitätsgeschehen seit 2014 auch verstärkt durch Geburten in Familien, die als Geflüchtete nach Deutschland zugewandert sind, beeinflusst“. Der starke Zuzug „von weiblichen Schutzsuchenden im Jahr 2015 und 2016 aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika, also Regionen, die eine hohe Geburtenhäufigkeit aufweisen“, sei „zum großen Teil für den Anstieg der Geburtenzahlen in Deutschland verantwortlich“.
Frauen aus Syrien, Afghanistan, dem Kosovo und dem Irak hätten „im Zeitraum 2015 bis 2016 mit durchschnittlich 3,5 bis 4,6 Kindern je Frau eine auffallend höhere Geburtenziffer als die durchschnittliche Geburtenziffer aller ausländischen Frauen (2,1)“. Deutsche Staatsangehörige kommen auf durchschnittlich 1,4 Kinder, bei den eingewanderten EU-Ausländerinnen ist die Quote ähnlich gering oder sogar noch geringer. EU-weit liegt die Geburtenziffer bei 1,53 Kindern pro Frau.
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